Wappen von Eissen

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Fr, 29. Mär ab 10:00 Uhr
Kreuzwegandacht
Sa, 30. Mär ab 19:30 Uhr
Osterfeuer

Der Gedanke, dass eine Heimwehr auch auf dem Lande erforderlich wäre, setzte sich seit seinen Anfängen im 14. Jahrhundert erst allmählich durch. Es entstanden erste Gruppierungen von Schützen, die sich in der Heimatverteidigung übten und also eine Heimwehr bildeten. Sie wurden bald Schützen genannt, diese ausschließlich männlichen Mitglieder einer solchen Verteidigungs- und Notgemeinschaft.

Aus zwei Gründen bildete sich dieser Begriff „Schützen“ heraus. Sie schützten unter Einsatz ihres Lebens ihre Familien, Frauen, Kinder, Greise sowie ihr Hab und Gut, das oft genug bei Überfällen sogenannter marodierender Haufen von Landsknechtssoldaten in Rauch und Flammen aufging. Marodierende Haufen wurden aus Gruppen von oft sehr verrohten Soldaten gebildet, die raubend und plündernd umherzogen, Beute machten und dabei auf grausamste Weise gegen die Dorfbevölkerung vorgingen. Sie hatten sich von ihren Heerhaufen abgesetzt, entweder mit oder ohne Erlaubnis ihrer Vorgesetzten, die Anteil an der Beute hatten.

Landbevölkerung bei der Feldarbeit

Besonders arg hausten sie nach verlorenen Schlachten, wenn sie versprengt und orientierungslos, eben ohne jegliche Bindung an Zucht und Ordnung, umher zogen. Hiergegen versuchten sich die Heimwehren, die Schützen, zur Wehr zu setzen. Das Wort Schützen aber beinhaltet auch die an einen Schützen gekoppelte Aufgabe, mit einer Waffe sachgerecht umgehen zu können, sei es nun Pfeil und Bogen, Armbrust oder das sogenannte „Feuerrohr“, Vorläufer dessen, was wir heute Gewehr nennen. Der Schütze war also der, der einerseits zum Schutze, zum Beschützer von irgend etwas (Haus, Familie, Dorf) aktiv war und dabei andereseits die „Kunst“ des Schießens beherrschte oder beherrschen solte. Und also hatte sich der Schütze im Schießen zu üben.

Schützen hatten einen schweren Stand

Marodierende Soldaten bedrängen Frauen - keine Seltenheit in Kriegszeiten Freilich hatten unsere ländlichen Schützen als Mitglieder einer Heimwehr im Sinne von Notgemeinschaften gegen die rohen und militärisch geübten Landsknechte, die Söldner, die für Geld das Töten des Gegners besorgten, einen schweren Stand, zumal sie, die Bauern, Knechte und Handwerker, eher darin geübt waren, Grundlagen für das Leben, den Lebensunterhalt mit ihrer Hände Arbeit zu gewährleisten, als zu töten. Ihrer ganzen inneren Haltung, ihrer Mentalität nach, waren sie nicht auf das Töten hin ausgerichtet, sonder hatten, auch entsprechend ihrer religiösen Einstellung, eher Skrupel, jemandem Schaden zuzufügen. Kurzum: Sie hatten in mehrerlei Hinsicht einen schweren Stand.

„Einander beistehen wie Brüder“

Mit "Waffen" dieser Art - darunter umgeschmiedete Haushaltsgegenstände - waren die ersten Schützen ausgerüstet

Aufgrund der besonderen Situation, in der sich Schützen befanden, war es unabdingbar, dass sie fest zusammenhielten, sich aufeinander verlassen konnten. Wie Brüder wollten und mussten sie zusammenstehen. So nannten sie einander auch „Bruder“, Schützenbruder. Diese Bezeichnung hat sich über Jahrhunderte hinweg bis heute erhalten. Viele Zusammenschlüsse von Schützen, die sich in besonderer Weise einer Schützentradition verpflichtet fühlen und einem entsprechenden Verband angehören, nennen sich aus diesem Grunde Bruderschaften.Schützen bildeten eine Vereinigung, die niemals etwas mit Militarismus vom Ursprung her zu tun hatte. Schützen waren im Gegenteil Feinde derer, die das damalige Militär ausmachten, in der Regel Landsknechte und Söldner.

Die Entstehungszeit der ersten Schützenvereinigungen, die allerdings nicht gleichzusetzen sind mit der Struktur, die unsere Schützenvereine heute haben, ist für unsere Region, das Hochstift Paderborn, im 15./16. Jahrhundert anzusetzen.

 

Literatur

  • Hubert Plogmeier: Eissen - Bild unserer Heimat, Bad Salzuflen, 2003
  • Helmut Müller: Preußen und das westfälische Schützenwesen zu Anfang des 19. Jahrhunderts in „Heimatpflege in Westfalen“, 5/2000
  • A. Mönks: Das Schützenwesen im Paderborner Lande in „Die Warte“; 1933 Heft 7
  • Schützengeschichte in Westfalen und Lippe; Herausgeber: Westfälischer Schützenbund, 1961